Hunde- und Katzenfell: So leiden die Tiere in China für Pelz

In China werden Millionen Hunde und Katzen totgeknüppelt oder mit Drahtschlingen erdrosselt, um Felle, Pelzbesätze und Bommeln herzustellen. Hier erfahren Sie, wie grausam Katzenfelle und Hundefelle hergestellt werden und wie Sie sich gegen das Tierleid einsetzen können.

Katzen mit blutigen Wunden und gebrochenen Beinen

Von PETA veröffentlichtes Videomaterial aus 2009 zeigt Katzen und Hunde in Guangzhou (Südchina), die in winzigen Käfigen dahinvegetierten. Einige waren zuvor auf LKWs tagelang über tausende Kilometer ohne Futter und Wasser transportiert worden. Bis zu zwanzig Katzen werden in einen einzigen Käfig gequetscht. Tote Katzen lagen auf den Käfigen, sterbende Katzen darin, und überall waren Tiere mit offenen Wunden und gebrochenen Gliedern. Manche waren lethargisch oder verängstigt, andere waren sehr aggressiv und kämpften miteinander, da die Enge und Vielzahl an fremden Artgenossen für Katzen eine hohe psychische Belastung darstellen.

Hunde und Katzen für Pelz in winzige Käfige gesperrt

Für die Produktion von Pelzen werden bis zu 1.000 Tiere auf einen einzigen LKW geladen, die Käfige werden dabei übereinandergestapelt. Käfige mit lebenden Tieren werden beim Entladen aus bis zu vier Metern Höhe vom LKW geworfen, wobei die Beine der Tiere brechen können. Viele Hunde und Katzen trugen noch Halsbänder, was darauf schließen lässt, dass Menschen ihre tierischen Mitbewohner einfach gestohlen werden, um aus ihrem Fell Pelze herzustellen.

Triggerwarnung

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Mützen aus Hundefell werden in Deutschland verkauft

Im Winter 2015 gab es Funde von Mützen aus Hundepelz bei Berliner Straßenhändlern am Alexanderplatz. [1] Tierartanalysen des Landeslabors Berlin-Brandenburg bestätigten den Fund von Hundefell in einer ersten Haaruntersuchung. [2] Rechtlich ist der Handel mit Pelzen von Hunden und Katzen in der EU seit 2009 untersagt, nachdem wir von PETA und viele andere Tierrechtsorganisationen sich für ein Importverbot von Hunde- und Katzenpelz starkmachten. [3] Doch aus China und anderen asiatischen Ländern gelangen immer wieder falsch oder gar nicht deklarierte Hunde- und Katzenpelze an Mützen oder Accessoires auf den deutschen Markt – meistens unentdeckt. Im Online-Handel ist die Gefahr, unerkannt Hunde- oder Katzenpelz zu erwerben, besonders hoch.

Kaum Pelzkontrollen in der EU

Für Zollmitarbeitende an den EU-Grenzen ist es unmöglich, die Tierart eines Pelzes sicher zu identifizieren, denn nur ein aufwendiger Gentest in speziellen Labors kann die Tierart zweifelsfrei feststellen.

Zuletzt veröffentlichte die EU-Kommission 2013 einen Bericht zur Umsetzung des Importverbots von Hunde- und Katzenfellen. Hierfür wurden 2010 insgesamt 25.275 Lieferungen untersucht, wovon lediglich fünf zur weiteren Laboranalyse geschickt und 67 Lieferungen beschlagnahmt wurden. Lediglich 169 Geschäfte wurden kontrolliert und davon ganze 68 Lieferungen wegen Katzen- und Hundefell beschlagnahmt und zerstört. [4] Seit 2010 gab es keine weiteren Berichte über die Kontrolle des Importverbots von Hunde- und Katzenfellen innerhalb der EU.

Mangelhafte Pelzkennzeichnung

Daher überrascht es wenig, dass importierte Pelzwaren noch immer gar nicht oder falsch gekennzeichnet werden. Der Schweizer Bund führte 2018 und 2019 Pelz-Kontrollen in 163 Geschäften durch – 116 davon wurden beanstandet. Über die Hälfte der 6.691 kontrollierten Pelzprodukte waren entweder gar nicht, unzureichend oder falsch ausgewiesen. [5]

Kleidung an der Stange in einem Laden.
Trotz Importverbot landen immer wieder falsch oder nicht deklarierte Hunde- und Katzenpelze auf dem deutschen Markt.

In Deutschland ist die Situation vergleichbar. Es ist sehr wahrscheinlich, dass noch immer tausende Felle von misshandelten, gequälten und grausam getöteten Hunden und Katzen aus China unentdeckt in europäischen Geschäften angeboten werden. Zuletzt wurde 2017 bei der britischen Modemarke Missguided Katzenfell als Besatz an Schuhen entdeckt. Das Katzenfell wurde als Kunstpelz verkauft und landete unter falscher Kennzeichnung auf dem Markt. [6]

Hunde in China als „Haustier“ klassifiziert

2020 kündigte das chinesische Landwirtschaftsministerium an, zumindest Hunde künftig nicht mehr als „Nutztiere“ einzustufen. Trotz der neuen Klassifizierung als „Haustier“ scheint die historische Änderung keine Konsequenzen im Umgang mit den Tieren herbeigeführt zu haben. Das grausame Hundefleisch-Festival Yulin findet auch weiterhin statt, und auch Katzen können weiterhin folgenlos für Pelze gefangen und getötet werden. [7]

Bitte schreiben Sie an den chinesischen Botschafter in Berlin und appellieren Sie an ihn, ein nationales Tierschutzgesetz zu verabschieden, das die Misshandlung aller Tiere verbietet und sanktioniert.

Außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der VR China Wu Ken
Märkisches Ufer 54
10179 Berlin
[email protected]
www.china-botschaft.de

Pelz ist speziesistisch

Egal ob Hund, Katze, Fuchs oder Lamm – kein Tier hat es verdient, gewaltsam getötet zu werden, damit wir seine Haut oder Haare tragen können. Obwohl sich Hunde und Katzen in ihrer Leidensfähigkeit kein Stück von anderen Tieren unterscheiden, verurteilen viele Menschen die Tötung von „Haustieren“. Gleichzeitig haben sie in ihrem Haus ein Lammfell oder einen Mütze mit einem Bommel aus Kaninchenfell an der Garderobe hängen. Die Einteilung dieser Tiere in „streicheln“ und „töten“ ist dabei vollkommen willkürlich, unterscheidet sich je nach Kultur stark und beruht auf Speziesismus. Fakt ist: Der Pelzhandel ist immer mit Misshandlungen verbunden, und kein Tier sollte für unsere Bekleidung getötet werden.

Wie Sie helfen können

Kaufen Sie niemals tierische Kleidungsstücke oder Accessoires, sondern setzen Sie auf vegane Kleidung.